Ravel trifft Tango

Ravel trifft Tango

Tänzerische Leidenschaft

Kompositionen von Maurice Ravel, Marcelo Nisinman, Alberto Ginastera und Astor Piazzolla

Das Konzert „Ravel trifft Tango“ am 29.9.2018 um 19 Uhr in der Langen Foundation ist schon ausverkauft! Deshalb haben wir für all diejenigen, die unbedingt bei dem Konzert dabei sein möchten, noch eine Option bei west:ticket eingerichtet: Ein kleines Kartenkontingent an reinen Hörplätzen ohne direkte Sicht auf die Bühne zum reduzierten Kartenpreis von 15.- Euro (+ Servicegebühr) steht noch zur Verfügung.

Termin:
Sa, 29. September 2018

19:00 Uhr

Kartenpreise:
25€/15€

Spielstätte:
Langen Foundation, Neuss

Vom Tango-Komponisten Enrique Santos Discépolo stammt wohl der berühmte Satz: „Der Tango ist ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann.“ Kein Geringerer als der Schriftsteller Jorge Luis Borges widersprach, als er feststellte, einen Gedanken könne man nicht tanzen, der Tango sei vielmehr ein getanztes Gefühl!

Allein an dieser Debatte erkennt man nicht zuletzt, welche Bedeutung der Tango bis heute für Argentinien hat. Der argentinische Nationaltanz entstand im 19. Jahrhundert, als die Tanz- und Musikstile ungezählter Einwanderer aus Europa in den Elends- und Vergnügungsvierteln der Großstädte am Río de la Plata aufeinandertrafen. Das europäische Erbe des Tangos und seine Urbanität spiegeln sich in den verwendeten Instrumenten: Zu Klavier, Gitarre und Streichinstrumenten kommt das Bandoneón.

Dieser Verwandte des Akkordeons ist ursprünglich eine deutsche Erfindung, die in Argentinien mit ihrem scharfen, klagenden Klang zur Stimme des Tangos wurde. Aber auch abgesehen davon ist der Tango mit seinem Klangbild der europäischen Klassik näher als andere Musikstile Südamerikas. Das wird beispielsweise auch im Dialog mit Ravels Streichquartett F-Dur deutlich, das baskische Tanzrhythmen verarbeitet.

In den harmonischen Weiten des ersten Satzes, den entschiedenen Klanggesten des zweiten Satzes oder dem lyrischen Ausbruch des dritten Satzes zeigen sich überraschende Parallelen zum Tango. Als klassischer Komponist begann auch Astor Piazzolla, bis Nadia Boulanger ihm dazu riet, seine klassischen Kompositionen in den Papierkorb zu werfen, um künftig Tangos zu schreiben. Nach diesem Rat wurde Piazzolla zum bedeutendsten Tango-Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und befreite mit dem «Tango Nuevo» das gesamte Genre endgültig vom Ruch des Zwielichtig-Halbseidenen.

Der 1970 geborene Marcelo Nisinman gehört zu den bedeutendsten Bandoneón-Spielern der Gegenwart und modernisiert den «Tango Nuevo», indem er aktuelle musikalische Einflüsse einbindet und den Klang dissonant schärft. Dabei bleiben seine Kompositionen aber genauso unmittelbar verständlich wie die Musik Alberto Ginasteras.

In «Impresiones de la Puna» beschreibt Ginastera die Hochebene der Anden mit einer musikalischen Delikatesse, die an den französischen Impressionismus erinnert, zu dem auch Teile von Ravels Werk gezählt werden.

 

Text: Dr. Michael Vogt

 

Künstlerbiografien:

MANDELRING QUARTETT

„Fulminant ist gar kein Ausdruck. Wie ein Stromschlag fährt einem die Musik ins Mark, buchstäblich mit dem ersten, Herz und Hirn elektrisierenden Takt, ohne jede Vorwarnung: die Musik von Felix Mendelssohn Bartholdy, die das Mandelring Quartett unter äusserster Hochspannung spielt, hitzig, fiebrig – brandgefährlich“, schreibt die Neue Zürcher Zeitung in einer CD-Rezension. The Strad, das führende englischsprachige Klassikmagazin, widmete dem Mandelring Quartett 2014 eine Titelseite und ein ausführliches Porträt. Das Musikmagazin Fono Forum zählt das Ensemble zu den sechs besten Streichquartetten der Welt.

Der Gewinn großer Wettbewerbe – München (ARD), Evian und Reggio Emilia (Premio Paolo Borciani) – war der Einstieg in die internationale Karriere des Mandelring Quartetts. Heute führen Konzertreisen das Ensemble in internationale Musikzentren wie Wien, Paris, London, Madrid, New York, Los Angeles und Vancouver. Zudem finden sich im Konzertkalender regelmäßige Tourneen nach Mittel- und Südamerika, in den Nahen Osten und nach Asien. Auch bei großen Festivals - unter anderem Schubertiade Schwarzenberg, Schleswig-Holstein, Rheingau, Lockenhaus und Montpellier - zählt das Quartett zu den gern gesehenen Gästen. Wo immer die vier Musiker auftreten, hinterlassen sie bleibende musikalische Spuren: „Ein denkwürdiges, sobald nicht wiederholbares Festspielerlebnis“, schrieben etwa die Salzburger Nachrichten nach dem Schostakowitsch-Zyklus des Mandelring Quartetts bei den Salzburger Festspielen.

Das Hambacher Musikfest, das Festival des Mandelring Quartetts in seiner Heimatstadt Neustadt an der Weinstraße, hat sich zu einem Treffpunkt für Kammermusikfreunde aus aller Welt entwickelt. Seit 2010 gestaltet das Ensemble eine eigene Konzertreihe in der Berliner Philharmonie, seit 2016 zusätzlich in der Residenz in München.

Seinen 30. Geburtstag feierte das Mandelring Quartett 2013 im Berliner Radialsystem V mit dem Projekt «3 aus 30», bei dem das Publikum in fünf Konzerten die gespielten Werke unmittelbar vor Konzertbeginn auswählen konnte.

Zahlreiche preisgekrönte CD-Aufnahmen zeigen die außergewöhnliche Qualität und das breite Repertoire des Ensembles; besondere Aufmerksamkeit erregte international die Einspielung sämtlicher Schostakowitsch-Quartette, die von namhaften Kritikern als Referenzaufnahme angesehen wird. Die Aufnahme der gesamten Kammermusik für Streicher von Mendelssohn wurde ebenfalls hervorragend rezensiert. Aktuelles Projekt ist die Gesamteinspielung der Streicherkammermusik von Brahms.

MARCELO NISINMAN - BANDONEÓN/KOMPONIST

wurde 1970 in Buenos Aires geboren. Er studierte dort Harmonielehre und Kontrapunkt bei Guillermo Graetzer (Schüler von Paul Hindemith) und Bandoneon bei J. Pane. Als Protegé von Astor Piazzolla hatte er einen musikalischen wie auch persönlichen Zugang zu diesem wichtigsten Erneuerer des Tangos. In Paris studierte Nisinman Orchestrierung bei J. L. Campana und setzte seine Kompositionsstudien später bei Detlev Müller-Siemens in Basel fort. Internationale Konzerttourneen führten ihn mit Gary Burton, Gidon Kremer und seinem Kremerata Streichquartett, dem Stockholm Wind Symphonie Orchestra, dem Philadelphia Orchestra und Charles Dutoit, dem amerikanischen Lancaster Symphony Orchestra, der dänischen Beijbom/Kroner Big Band, dem schweizerischen Casal-Quartett u.v.a. zusammen. Auch als Komponist hat sich Nisinman vor allem mit einer Tango-Kammeroper sowie zahlreichen Neubearbeitungen traditioneller Tangos und Werken Piazzollas einen Namen gemacht. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet er in Basel als Komponist und Bandoneónsolist.

ANETTE MAIBURG - FLÖTE

Die ECHO-Klassik-Preisträgerin Anette Maiburg ist eine Flötistin mit vielen Facetten. Jenseits ihrer fundierten klassischen Ausbildung, ihrer Tätigkeit als gefragte Solistin, Orchester- und Kammermusikerin ist Anette Maiburg als feinsinnige Musikforscherin immer auf der Suche nach neuen musikalischen Wegen. Die weltoffene Musikerin lässt sich von den Musiktraditionen verschiedenster Kulturen inspirieren und entwickelt eigene Projekte. So entstehen in Zusammenarbeit mit internationalen Spitzenmusikern unterschiedlicherGenres faszinierende Dialoge zwischen klassischer Musik und anderen Musikwelten. Als Künstlerische Leiterindes Niederrhein Musikfestivals hat sie mit der «Classica»-CD- und Konzertreihe die Musikwelten Kubas, Argentiniens, Venezuelas, Spaniens, Frankreichs und Brasiliens mit klassischem Klangsinn neu interpretiert. Maiburg entwickelt überraschende Konzertprogramme mit renommierten Chansonniers, Tänzern, Malern und Schauspielern. Darüber hinaus inspiriert sie zeitgenössische Komponisten dazu, das Flötenrepertoire mit anspruchsvollen neuen Werken zu bereichern, die sich als Ersteinspielungen in ihrer umfangreichen Diskographie wiederfinden. Nachdem sie an den Hochschulen Köln und Lübeck als Dozentin tätig war, ist es ihr heute ein zentrales Anliegen, ihre Erfahrungen in Meisterkursen an den künstlerischen Nachwuchs weiterzugeben. In Projekten wie „Ein Klang – Klassische Musik & Graffiti Art“ verbindet sie Live-Musik mit bildender Kunst und begeistert damit Jugendliche für die Klassik.

Künstler/Besetzung

MANDELRING QUARTETT

MARCELO NISINMAN
BANDONEÓN/KOMPONIST

ANETTE MAIBURG
FLÖTE

 

Denn das ist meine Welt

Denn das ist
meine Welt

Ein Chanson und Kammermusikabend mit Vladimir Korneev

Lieder und Kompositionen aus der Glanzzeit des deutschen Chansons von Marlene Dietrich bis Fritz Kreisler.

Termin:
So, 28. Oktober 2018

17:00 Uhr

Kartenpreise:
25€/15€

Spielstätte:
Robert-Schumann-Saal,
Düsseldorf

In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen beschäftigten sich Komponisten in Deutschland und Österreich unvoreingenommen mit Unterhaltungsmusik und ließen sich bereitwillig von Film, Kabarett, Tanzmusik, Jazz, Brett-Liedern und Chansons inspirieren.

Der Chanson- und Kammermusikabend «Denn das ist meine Welt...» lässt sich von der funkensprühenden Vitalität dieser kreativen Musikepoche inspirieren und führt das Publikum geradewegs in die Zeit, als Friedrich Hollaender Marlene Dietrich das Lied «Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt» auf den Leib schrieb. 

Werner Richard Heymann arbeitete als einer der bedeutendsten Musiker der Weimarer Republik unter anderem für Max Reinhardts Kabarett «Schall und Rauch». Theo Mackeben, der die Uraufführung der «Dreigroschenoper» leitete, komponierte mit «Nur nicht aus Liebe weinen» und «Das Lied vom einsamen Mädchen» Evergreens, die bis heute Bekanntheit genießen.

Während Mackeben unter den Nazis weiter arbeiten konnte, wurden viele andere Komponisten, die in der Weimarer Republik Erfolg gehabt hatten, aufgrund ihrer jüdischen Abstammung verfolgt.

Erich Wolfgang Korngold, der wegen seiner Opern von Komponisten wie Strauss und Mahler bewundert wurde, verließ Europa 1934 rechtzeitig in Richtung USA. In Hollywood drückte er mit seiner avancierten sinfonischen Musiksprache der sich gerade entwickelnden Filmmusik seinen Stempel auf. Korngolds Quartett Nr. 2 entstand kurz bevor er seine Heimat verließ. Es ist eine Liebeserklärung an die österreichischen Landschaften, die er mit Wienerischer Sinnlichkeit beschreibt.

Untrennbar mit dem musikalischen Wien verbunden sind auch die Charakterstücke Fritz Kreislers. In seinen Alt-Wiener Tanzweisen «Liebesfreud» und «Liebesleid» blickt Kreisler mit unnachahmlicher Eleganz und Wiener Schmäh auf musikalische Vorbilder aus Barock und Klassik zurück.

Erwin Schulhoff gehörte zu den Komponisten, die sich in ihrem kompositorischen Schaffen mit Einflüssen aus Unterhaltungsmusik und Jazz auseinandersetzten. Seine «Jazzetüden» erschließen die Energie und Leidenschaft des Jazz mit klassischem Klangsinn. Damit passen sie hervorragend in den Kontext des Niederrhein Musikfestivals, in dem es darum geht, Musik anders zu hören und auf überraschende Weise in neue Zusammenhänge zu setzen. 

Text: Dr. Michael Vogt

Programmidee: Anette Maiburg

Arrangements: Stefan Malzew

Künstler:

VLADIMIR KORNEEV - GESANG

Foto: Nomi Baumgartl

Der gebürtige Georgier kam als Kriegsflüchtling im Alter von sieben Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland. Nach einer zwölfjährigen Ausbildung zum Pianisten und dem Abitur in Augsburg absolvierte er sein Schauspiel- und Gesangsstudium an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München. 2012 erhielt er sein Diplom mit Auszeichnung.

Korneev dreht für Film und Fernsehen. 2014 hatte er sein Fernsehdebüt an der Seite von Matthias Brandt und Sandra Hüller im Polizeiruf 110 «Morgengrauen», der für den Grimme-Preis nominiert wurde. Seither drehte er u. a. mit Tom Schilling «Auf kurze Distanz» und mit Ronald Zehrfeld «Dengler». In dem ARD-Spielfilm «Eine Sommerliebe zu dritt»  spielte Vladimir die Hauptrolle. Dieses Jahr hatte Vladimir seine erste Kinofilmpremiere mit «Kundschafter des Friedens» neben Henry Hübchen, Michael Gwisdek und Thomas Thieme, spielte im schweizer Tatort «Kriegssplitter»  und drehte u. a. als Episodenhauptrolle für Stralsund «Kein Weg zurück» .

Neben seinem Schaffen als Schauspieler ist Vladimir Korneev Chansonsänger. Er ist dreifacher Preisträger in Folge beim «Bundeswettbewerb Gesang Berlin für Musical/Chanson» und Gewinner des internationalen Andrej-Popov-Chansonwettbewerbs «The singing mask» in St. Petersburg. Seine Liederabende erzählen mit Intensität und Feingefühl in Klang und Wort von der Sehnsucht nach Liebe. Seit Jahren wird Vladimir von dem Konzertpianisten und Dirigenten Liviu Petcu begleitet.

Im Mai 2014 brachte Vladimir sein Chanson-Debüt-Studioalbum «Weitergehn»  mit BR Klassik im Deutschen Theater München heraus. Mit seinem französisch-russischen Programm «LIEDÉЯ» feierte Korneev 2016 sein Berliner Debüt in der Bar jeder Vernunft und brachte dieses Live-Konzert als sein zweites Album «Récital» 2016 auf den Markt. Sein drittes Album «Románce» nahm Korneev 2017 als seine erste Orchester-CD mit dem WDR Funkhausorchester auf. Liviu Petcu schrieb die Arrangements und dirigierte die Aufnahmen. Seit dem Sommersemester 2015 ist Vladimir Korneev Dozent an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in den Fächern Gesang und Chanson.

ANETTE MAIBURG - FLÖTE

Die ECHO-Klassik-Preisträgerin Anette Maiburg ist eine Flötistin mit vielen Facetten. Jenseits ihrer fundierten klassischen Ausbildung, ihrer Tätigkeit als gefragte Solistin, Orchester- und Kammermusikerin ist Anette Maiburg als feinsinnige Musikforscherin immer auf der Suche nach neuen musikalischen Wegen. Die weltoffene Musikerin lässt sich von den Musiktraditionen verschiedenster Kulturen inspirieren und entwickelt eigene Projekte. So entstehen in Zusammenarbeit mit internationalen Spitzenmusikern unterschiedlicherGenres faszinierende Dialoge zwischen klassischer Musik und anderen Musikwelten. Als Künstlerische Leiterindes Niederrhein Musikfestivals hat sie mit der «Classica»-CD- und Konzertreihe die Musikwelten Kubas, Argentiniens, Venezuelas, Spaniens, Frankreichs und Brasiliens mit klassischem Klangsinn neu interpretiert. Maiburg entwickelt überraschende Konzertprogramme mit renommierten Chansonniers, Tänzern, Malern und Schauspielern. Darüber hinaus inspiriert sie zeitgenössische Komponisten dazu, das Flötenrepertoire mit anspruchsvollen neuen Werken zu bereichern, die sich als Ersteinspielungen in ihrer umfangreichen Diskographie wiederfinden. Nachdem sie an den Hochschulen Köln und Lübeck als Dozentin tätig war, ist es ihr heute ein zentrales Anliegen, ihre Erfahrungen in Meisterkursen an den künstlerischen Nachwuchs weiterzugeben. In Projekten wie „Ein Klang – Klassische Musik & Graffiti Art“ verbindet sie Live-Musik mit bildender Kunst und begeistert damit Jugendliche für die Klassik.

STEFAN MALZEW - CHANSONARRANGEMENTS, KLARINETTE & VIBRAPHON

ist ein passionierter Vollblutmusiker, der nicht nur mit dem Taktstock in Erscheinung tritt, sondern auch als Komponist, Pianist und Klarinettist die Zuhörer in seinen Bann zieht. Sein Berufsweg als Dirigent führte ihn in den 1980er und 1990er Jahren über das Schweriner Staatstheater und eine Zwischenstation am Stadttheater Gießen zur Neubrandenburger Philharmonie, die er als Chefdirigent und GMD von 2001 bis 2015 leitete.  Zwischenzeitlich war Malzew auch als Operndirektor an der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg / Neustrelitz tätig. 2003 rief er die Neubrandenburger Konzertnächte ins Leben, die mittlerweile deutschlandweit eine begeisterte Fangemeinde haben.

Malzews Kenntnis und Flexibilität im Umgang mit diversen Stilrichtungen war und ist Basis für Projekte mit Künstlern, die jenseits der Klassik zu Hause sind. So entstand beispielsweise für die NDR-Bigband ein komplettes Programm mit Musik von Mozart in unerhörtem Gewand («MoJazzArt»). Gemeinsam mit Ute Lemper und dem Vogler-Quartett spielte er die CD «Paris Days – Berlin Nights» ein, die ausschließlich von ihm geschriebene Arrangements enthält und 2013 eine Grammy-Nominierung bekam. Für die Pianistin Ragna Schirmer entstanden Bearbeitungen von Händelschen Orgelkonzerten für Hammondorgel und ein um Streicher erweitertes Jazzensemble. 2015 kam das innovative Programm «Erlkönigs Verwandlung» beim Niederrhein Musikfestival heraus, für das Stefan Malzew für den Schauspieler und Sänger Dominique Horwitz und ein Kammerensemble klassische Kunstlieder von Schubert, Schumann und Brahms arrangiert bzw. „re-komponiert” hat.

Aktuell widmet er sich neben seinen Aktivitäten als Dirigent, Komponist und Instrumentalist mit großer Intensität seinem Onlineprojekt (www.einfach-musik.de) zur Vermittlung musikalischen Basiswissens.

KARINA BUSCHINGER - VIOLINE

begann im Alter von sechs Jahren mit dem Geigenspiel bei ihrer Mutter. Danach folgten ein Studium bei Prof. Rainer Kussmaul in Freiburg, Meisterkurse bei Prof. Igor Ozim, Herrmann Krebbers, Miriam Fried und Dmitri Sitkovetsky. 2003 war sie Finalistin des Internationalen Kulenkampff Wettbewerbs, des ARD-Wettbewerbs München sowie des Deutschen Musikwettbewerbs. Sie war zu Gast bei zahlreichen Festivals: Beethovenfest Bonn, Schloss Elmau, Schleswig-Holstein Musikfestival und Schwetzinger Festspiele. Im Mai 2006 musizierte sie beim Kammermusikfestival «Chamber Music Connects the World» der Kronberg Academy gemeinsam mit Gidon Kremer, Yuri Bashmet und Frans Helmerson. Sie ist Dozentin der Villa Musica in Mainz und Mitglied des Ensembles Gagliano mit Julian Steckel und Aline Saniter.

ISABELLE ENGELS - VIOLINE

studierte Violine bei Mihaela Martin an der Kölner Musikhochschule, bei Donald Weilerstein am New England Conservatory in Boston und bei Gerhard Schulz in Wien. Künstlerisch beeinflusst wurde sie durch Meisterkurse mit Edward Dusinberre, Stefan Gheorghiu, Miriam Fried, Igor Ozim, Itzhak Perlman und Stefan Picard. Isabelle Engels ist Preisträgerin des internationalen Louis Spohr Wettbewerbs sowie mehrfache Bundespreisträgerin. Sie ist Empfängerin des Gerd Bucerius Stipendiums der Zeit Stiftung sowie Stipendiatin der Studienstiftung des Deutschen Volkes, des DAAD, der Sinfonima Stiftung Mannheim und der Kunststiftung NRW. Als Solistin spielte sie mit der Staatskapelle Weimar und den Bochumer Symphonikern beim «Marler Debüt». Konzertreisen führten sie durch ganz Europa, in die USA und nach Asien.

JUNICHIRO MURAKAMI – VIOLA
Junichiro Murakami schloss 2000 sein Studium an der TOHO Musikhochschule in Tokyo bei Prof. Mazumi Tanamura ab. Seit 1999 konzertierte er als Gast-Solobratschist in renommierten Orchestern und Kammermusikensembles wie dem Tokyo Philharmonic Orchestra, Osaka Symphony Orchestra, Sendai Philharmonic Orchestra, Tokyo Ensemble u. v. a. Ab 2004 studierte er als japanischer Regierungsstipendiat am Conservatorio Luigi Cherubini in Florenz bei Prof. Augusto Vismara. Er gewann erste Preise bei der Tokyo Chamber Music Competition (1998), beim Premio Trio di Trieste (2005) sowie beim Premio Vittorio Gui Florenz (2008). Als erster Preisträger wurden ihm Auftritte in 60 Konzerten in ganz Europa ermöglicht. Seit 2011 ist er Solobratschist beim WDR Sinfonieorchester Köln.
GUIDO SCHIEFEN - VIOLONCELLO

studierte in Köln bei Alwin Bauer und in Kursen bei Maurice Gendron und Siegfried Palm. Er ist Preisträger des Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerbs in Moskau und erhielt den Kunstförderpreis von NRW. Heute konzertiert der weltweit renommierte Cellist in Europa, Nord- und Südamerika, Japan und Nahost. Als Solist wurde er z. B. vom WDR Köln, den Berliner Symphonikern sowie den Bamberger Symphonikern eingeladen. Seit seinem äußerst erfolgreichen Debüt mit den sechs Solosuiten von J. S. Bach bei der Bachwoche Ansbach hat er sich einen hervorragenden Ruf als Interpret dieser Werke erworben. 1996 hat er als jüngster Cellist eine Gesamteinspielung für BMG/Arte Nova vorgenommen. Im Jahr 2008 wurde er als Professor an die Musikhochschule Luzern berufen.

Künstler/Besetzung

VLADIMIR KORNEEV
GESANG

ENSEMBLE DES NIEDERRHEIN MUSIKFESTIVALS:

ANETTE MAIBURG 
FLÖTE

STEFAN MALZEW 
CHANSONARRANGEMENTS/
KLARINETTE & VIBRAPHON

KARINA BUSCHINGER 
VIOLINE

ISABELLE ENGELS 
VIOLINE

JUNICHIRO MURAKAMI 
VIOLA

GUIDO SCHIEFEN
VIOLONCELLO

Gitarre Pur

Gitarre Pur

Virtuose Brillanz auf sechs Saiten

Kompositionen von J.S. Bach, Francisco Tárrega, Enrique Granados, Niccolò Paganini u.a.

Das Konzert „Gitarre Pur“ am 7. Oktober 2018 in der Mühle Zanders ist leider schon ausverkauft!

Termin:
So, 7. Oktober 2018

17:00 Uhr

Kartenpreise:
25€/15€

Spielstätte:
Mühle Zanders, Nettetal

Die Gitarre gilt als typisch spanisches Instrument. Doch im 19. Jahrhundert war auch Wien ein Zentrum für Gitarrenvirtuosen. Mit seinem Werk, das von Zeitgenossen mit Kompositionen von Franz Liszt, Franz Schubert und Felix Mendelssohn-Bartholdy verglichen wurden, steht Johann Kaspar Mertz am Ende der Wiener Gitarrentradition. Seine «Tarantella» entführt den Zuhörer in das Land Italien, das mit Maurio Giuliani oder Ferdinando Carulli ebenfalls einflussreiche Gitarren-Komponisten hervorbrachte.

Weniger bekannt ist, dass auch der italienische „Teufelsgeiger“ Niccolò Paganini ein begnadeter Gitarrist war, der Mindestens 104 Solostücke für Gitarre hinterließ. Beispielhaft für sein umfangreiches Werk steht das Capriccio Nr. 5, das seinem Interpreten Raum für virtuose Brillanz gibt.

In Spanien selbst nutzten Komponisten bewusst die Gitarre, die eine zentrale Rolle im Flamenco und der Volksmusik Andalusiens spielt, als sie sich im 19. und 20. Jahrhundert daran machten, eine spanische Nationalmusik zu erschaffen. In vielen ihrer Werke beschwören sie den Klang der Gitarre, auch wenn das Instrument selbst nicht zwingend in ihren Partituren auftaucht.

Entsprechend ist es folgerichtig, dass Mircea Gogoncea die von Joaquim Malats für Klavier geschriebene «Seranata española» in einer Fassung für Gitarre eingerichtet hat, die den gitarristischen Geist der Komposition einfängt.

Der in Lleida geborene Enric Granados schrieb seine «Valses sentimentales» ebenfalls für das Klavier. Auf der Gitarre interpretiert klingen die Stücke ursprünglicher und kraftvoller als im Original.

Francesc Tàrrega wirkte die meiste Zeit seines Lebens in Barcelona und wurde zu einem der bedeutendsten Gitarristen des 20. Jahrhunderts. Mit Werken wie «María» und «Recuerdos de la Alhambra» schrieb er Klassiker des Repertoires, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben.

Johann Sebastian Bach schrieb natürlich nicht für die moderne Konzertgitarre, doch seine Werke für Laute wie das Präludium und die Fuge BWV 998 gehören zu den kunstvollsten und forderndsten Gitarrenwerke und sind bis heute ein Prüfstein für jeden Instrumentalisten.

Text: Dr. Michael Vogt

Künstler:

MIRCEA STEFAN GOGONCEA - GITARRE

geboren 1991 in Bukarest, Rumänien, erhielt bereits im Alter von vier Jahren seinen ersten Gitarrenunterricht. Seit 2009 wohnt er in Düsseldorf, wo er sein Konzertexamen bei Prof. Joaquín Clerch 2017 mit Bestnote abschloss. Gleichzeitig studierte er 2013 bis 2016 an der Royal Academy of Music in London bei Michael Lewin, David Russell und Fabio Zanon und beendete sein dortiges Studium 2017 mit dem «Advanced Diploma» und Auszeichnung.

Mit einer Gesamtzahl von 165 Preisen zählt er zu einem der meist ausgezeichneten klassischen Gitarristen weltweit. Bereits vor Beginn seines Hochschulstudiums wurde er zweifach vom rumänischen Erziehungsministerium zum Schüler mit den meisten Preisen aller Zeiten erklärt. Zu seinen repräsentativsten Auszeichnungen zählen der Erste Preis bei der Guitar Foundation of America Youth Solo Competition 2007 in Los Angeles/USA, der Publikumspreis beim Francisco Tárrega Gitarrenwettbewerb 2010 in Benicàssim/Spanien, der Erste Preis beim Julián Arcas Gitarrenwettbewerb 2013 in Almería/Spanien und der Erste Preis beim Stefano Strata Gitarrenwettbewerb 2014 in Pisa/Italien. 2016 erspielte er sich jeweils den Zweiten Preis beim renommierten Concurso Internacional de Guitarra de la Habana/Kuba und dem Concurso Internacional de Guitarra Clásica Gredos San Diego Madrid/Spanien, in dessen Rahmen ihm auch der Preis für die beste Interpretation des Auftragswerks (Joaquín Clerch: Guitarresca Gredos San Diego) verliehen wurde.

Sein Orchesterdebüt gab er im Alter von dreizehn Jahren zusammen mit dem Nationalorchester des Rumänischen Rundfunks. Seither trat er auf fünf Kontinenten in über 350 Konzerten sowie Radio- und Fernsehsendungen auf. Im August 2014 debütierte er in China mit einem Solo- und Kammermusikabend in der China Concert Hall in Peking und im ältesten Konzerthaus Schanghais, dem Lyceum Theatre. Zu seinen Projekten 2016 zählte eine dreiwöchige Kammermusiktournee durch Peru, ein Doppelkonzert für Gitarre, Geige und Orchester in London, Meisterkurse in Israel und Peru sowie Soloauftritte bei zahlreichen Festivals und Konzertreihen.

Künstler/Besetzung

MIRCEA GOGONCEA
GITARRE

Das Konzert „Gitarre Pur“ am 7. Oktober 2018 in der Mühle Zanders ist leider schon ausverkauft!

Karten für dieses Konzert:

Karten über Mühle Zanders

www.geigenbau-zanders.de
Telefon: 02153 4633

Öffnungszeiten:
Di. – Fr.: 9 – 12.30 Uhr & 15 – 18 Uhr
Sa.: 9 – 12.30 Uhr

Kartenpreise: 25,- € / erm. 15,- €
Die Karten werden per Post zugeschickt. Es fallen keine weiteren Gebühren an.

Harfe Pur

Harfe pur

Klangbilder aus der Natur

Kompositionen von Marcel Tournier, Robert Schumann, Franz Liszt, Claude Debussy u.a.

Termin:
Fr, 21. September 2018

19:00 Uhr

Kartenpreise:
25€/15€

Spielstätte:
Kirche Wickrathberg,
Mönchengladbach

Nicht nur himmlische Wonnen und ätherische Feenreiche gelten als Spezialität der Harfe. Mit ihrer Eignung zu subtiler Impressionsmalerei inspirierte die Harfe Komponisten immer wieder auch zu schillernden Naturbeschreibungen.

Die Ausdruckspalette des Instruments wurde im 20. Jahrhundert entscheidend durch Harfenisten wie Marcel Tournier erweitert. Der imaginative und plastische Harfenstil Tourniers wird in seiner Komposition «La Volière magique» (Die magische Voliere) deutlich, in der er einen ganzen Chor zauberhafter Vogelstimmen beschwört.

Das Schillern und Glitzern unaufhörlich fließender Quellen werden bei Tournier («Vers la source dans le bois» / «Zur Waldquelle hin») und Alphonse Hasselmans («La source» / «Die Quelle») zum Thema. Wasser prägt auch das sehnsuchtsvolle «Le jardin mouillé» («Der feuchte Garten») des Versailler Komponisten Jacques de la Presle. Ende des 19. Jahrhunderts machte Henriette Renié als Harfenistin Furore. Eine Ahnung ihrer phänomenalen Fähigkeiten, mit denen sie zeitgenössische Komponisten wie Claude Debussy zu Harfenkompositionen inspirierte, vermittelt Reniés «Ballade fantastique».

Debussys «Suite bergamasque» entstand zwar für das Klavier, kann aber vortrefflich mit den Klangmöglichkeiten der Harfe ausleuchtet werden. Ebenfalls ursprünglich nicht für Harfe sind Louis-Claude Daquins Hommage an den charakteristischen Kuckucksruf («Le coucou») oder «Die Lerche» von Michail Glinka. In diesem Kunstlied zeigt der Vater der russischen Romantik das aus Himmelshöhen erklingende Jubeln des Singvogels als Sinnbild menschlicher Sehnsucht.

Robert Schumann schuf mit «Vogel als Prophet» eines seiner rätselhaftesten Klavierstücke, in denen er seelische Tiefen und musikalische Grenzbereiche auslotet. Ebenfalls geheimnisvoll, doch vor allem virtuos ist der Gesang der Nachtigall in Franz Liszts Klavierkomposition «Le rossignol». Jean-Philippe Rameau lässt sich in seinem Cembalo-Stück «Le rappel des oiseaux» («Versammlung der Vögel») zu tänzerisch-barocker Prachtentfaltung inspirieren.

Den brillanten Abschluss des Programms bildet mit Carlos Salzedos «Ballade» wieder ein für die Harfe komponiertes Werk, in dem sich die große Virtuosität dieses bedeutenden französischen Harfenisten entlädt.

Text: Dr. Michael Vogt

Künstlerbiografien:

EMMANUEL CEYSSON - HARFE

wurde 1984 in Oulins (Frankreich) geboren. Er besuchte zunächst das Konservatorium in Lyon und studierte anschließend am Pariser Conservatoire bei Isabelle Moretti. Dort errang er 2005 nicht nur das «Diplome de Formation Supérieure», sondern auch den «Premier Prix» als Arrangeur. Drei große Wettbewerbserfolge begründeten seine Karriere: Bereits 2004 hatte er die Goldmedaille beim Internationalen Harfenwettbewerb in Bloomington, Indiana, gewonnen. 2006 wurde er für die «Young Concert Artists» ausgewählt, und 2009 war er schließlich Erster Preisträger beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. 2005 gab Emmanuel Ceysson sein Debüt in der Londoner Wigmore Hall, weitere Konzerte unter anderem für BBC Radio folgten. Im selben Jahr gab der aufstrebende Harfenist sein Pariser Konzertdebüt in der Salle Gaveau. Als Solist konzertierte er mit so renommierten Orchestern wie dem Orchestre de Basse Normandie und dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks und vielen anderen. Seit 2006 ist Emmanuel Ceysson Erster Soloharfenist im Orchester der Pariser Oper. Seit 2012 nimmt er exklusiv für das bekannte französische Label Naïve auf.

Im Oktober 2015 übernahm Emmanuel Ceysson die Position des Soloharfenisten der MET in New York.

Künstler/Besetzung

Emmanuel Ceysson
Harfe

Oi Brasil

Oi Brasil!

Brasilianische Klänge zwischen Klassik, Jazz und Folk

Kompositionen von Antônio Carlos Jobim, Egberto Gismonti, Pixinguinha u.a.

Das heutige Konzert „Oi Brasil“ am 2.09. um 17 Uhr wird Open-Air im Innenhof von Schloss Dyck stattfinden. Bitte denken Sie an entsprechende warme Kleidung. Leider sind keine Schönwetterkarten mehr verfügbar. Wir freuen uns auf ein schönes Sommerkonzert!

Termin:
So, 2. September 2018

17:00 Uhr

Kartenpreise:
25€/15€

Spielstätte:
Schloss Dyck, Jüchen

Samba und Bossa Nova sind international Markenzeichen brasilianischer Musik. Doch Brasilien hat viel mehr zu bieten als diese klingenden Exportschlager.

In der Kultur des größten südamerikanischen Landes vermischten sich die Spuren all jener Völker, aus denen das moderne Brasilien entstand, zu etwas vollkommen Eigenständigen. Mit der Eroberung durch die Europäer kamen die portugiesische Kultur und Sprache nach Brasilien. Ihre Musik, die auch die portugiesische «Saudade» in den Harmonien Brasiliens hinterließ, traf auf die Rhythmen der afrikanischen Sklaven, die von den Kolonialherren nach Brasilien verschleppt worden waren.

Im Laufe der brasilianischen Geschichte mischten sich die Nachkommen der Europäer und Afrikaner mit den indigenen Ureinwohnern des Landes sowie den Einwanderern aus allen Teilen der Welt, die ihrerseits zur Musikvielfalt des Landes beitrugen. 

Zu dieser Vielfalt gehören auch bedeutende klassische Komponisten, die in ihrem Werk die Diversität Brasiliens mit formalen und kompositorischen Prinzipien der europäischen Klassik verbanden:

Der Flirt mit der Kunstmusik Europas und der spielerische Umgang mit ihren Themen prägen die brasilianische Musik bis heute. 

Das Programm «Oi Brasil!» nimmt diesen Dialog in den Blick und betrachtet ihn mit umgekehrten Vorzeichen, wenn die Musik Brasiliens mit klassischen Instrumenten und klassischem Klangsinn interpretiert wird.

Die Musiker unternehmen eine Rundreise, auf der die vielen Facetten brasilianischer Musik anklingen. Von Pixinguinha, dem Vater des brasilianischen Choro, bis zu Paulinho da Viola, der bis heute Künstler der Música Popular Brasileira (MPB) inspiriert, reicht das Programm zu Antônio Carlos Jobim, dessen Stücke längst zum Repertoire vieler internationaler Jazzmusiker zählen.

Dass in Brasilien selbst eine lebendige Jazzszene existiert, zeigen Künstler wie der Pianist und Gitarrist Egberto Gismonti, dessen Stück «Sete anéis» (Sieben Ringe) zu seinen bekanntesten Kompositionen gehört.

Text: Dr. Michael Vogt

Programmidee: Anette Maiburg

Künstlerbiografien:

ROSANI REIS – GESANG

Längst kein Geheimtipp mehr ist die Musik der charismatischen Sängerin Rosani Reis aus Brasilien. Mit spannenden Rhythmen und Harmonien, tiefsinnigen Texten, wunderschönen Melodien, Leidenschaft und Temperament führt sie ihr Publikum in  mitreißenden Konzerten auf unvergessliche Reisen in ihre Heimat Brasilien.

Sie gewann zahlreiche Auszeichnungen als beste Interpretin bei großen Festivals in Brasilien wie dem «Festival de Música Popular Brasileira». Die Dozentin der Folkwang Universität der Künste in Essen hat zudem ein Psychologiestudium und eine Theaterausbildung in Brasilien absolviert. Sie musizierte mit vielen international bekannten Künstlern wie der Sängerin Norma Winstone, dem Vibrafonisten David Friedmann und dem Trompeter Uli Beckerhoff sowie renommierten brasilianischen Musikern wie Nico Assumpção, Paulo Bellinati, Toninho Horta und Mingo Araújo.

NOHA REIS – RAMMA/KLAVIER

Noah Reis-Ramma ist ein vielseitiger junger Pianist, der sowohl im Bereich der Klassischen Musik als auch im Jazz auf sich aufmerksam machen konnte. 2008, mit 8 Jahren, begann er Klavier zu spielen und hat seit 2012 Unterricht bei Anna Nodelman. Zwischen 2012 und 2017 nahm er mehrmals an dem Musikwettbewerb Jugend Musiziert teil und erreichte dort auf Regional-, Landes- und Bundesebene Erste und Zweite Preise. Seit 2016 beschäftigt er sich auch mit Jazz und Populärmusik. Er nahm 2016 und 2017 an der «European Jazzacademy» unter der Leitung von Jiggs Wigham und Peter Weniger in Heek teil. 2017 gewann er beim WDR Wettbewerb «Young Composers Fellowship – featured by Vince Mendoza and Bob Mintzer» ein zweijähriges Stipendium bei der WDR Big Band. Im Rahmen dieses Stipendiums werden Noahs Kompositionen und Arrangements in Zusammenarbeit mit der WDR Big Band aufgenommen, aufgeführt und in einem Radiofeature präsentiert.

Foto: Kurt Rade

FLORIAN GERHARDS – JAZZTROMPETE

1996 geboren, erhielt Florian Gerhards seinen ersten klassischen Trompetenunterricht im Alter von sieben Jahren. An der Internationalen Schule in Düsseldorf, lernte er durch die Schulband den Jazz kennen und lieben. Durch einen weltweiten Wettbewerb internationalen Schulen, wurde der Trompeter in der 12. Klasse zu einem Big Band Workshop und Konzert in Peking eingeladen. Am Ende der Schule erhielt er zudem als Einziger des Jahrganges den “Robert Schumann Award” für musikalische Exzellenz. Mittlerweile ist Florian Gerhards Student am Konservatorium Maastricht und Schüler bei dem WDR Big Band Trompeter Rob Bruynen. 

ANETTE MAIBURG – FLÖTE

Die ECHO-Klassik-Preisträgerin Anette Maiburg ist eine Flötistin mit vielen Facetten. Jenseits ihrer fundierten klassischen Ausbildung, ihrer Tätigkeit als gefragte Solistin, Orchester- und Kammermusikerin ist Anette Maiburg als feinsinnige Musikforscherin immer auf der Suche nach neuen musikalischen Wegen. Die weltoffene Musikerin lässt sich von den Musiktraditionen verschiedenster Kulturen inspirieren und entwickelt eigene Projekte. So entstehen in Zusammenarbeit mit internationalen Spitzenmusikern unterschiedlicherGenres faszinierende Dialoge zwischen klassischer Musik und anderen Musikwelten. Als Künstlerische Leiterindes Niederrhein Musikfestivals hat sie mit der «Classica»-CD- und Konzertreihe die Musikwelten Kubas, Argentiniens, Venezuelas, Spaniens, Frankreichs und Brasiliens mit klassischem Klangsinn neu interpretiert. Maiburg entwickelt überraschende Konzertprogramme mit renommierten Chansonniers, Tänzern, Malern und Schauspielern. Darüber hinaus inspiriert sie zeitgenössische Komponisten dazu, das Flötenrepertoire mit anspruchsvollen neuen Werken zu bereichern, die sich als Ersteinspielungen in ihrer umfangreichen Diskographie wiederfinden. Nachdem sie an den Hochschulen Köln und Lübeck als Dozentin tätig war, ist es ihr heute ein zentrales Anliegen, ihre Erfahrungen in Meisterkursen an den künstlerischen Nachwuchs weiterzugeben. In Projekten wie „Ein Klang – Klassische Musik & Graffiti Art“ verbindet sie Live-Musik mit bildender Kunst und begeistert damit Jugendliche für die Klassik.

PEDRO «TRIGO» SANTANA – BASS

Der Akustik- und E-Bassist, Arrangeur und Lehrer wurde in Belo Horizonte (Minas Gerais) geboren. Er studierte Musik mit Schwerpunkt Kontrabass und ist einer der herausragendsten Musiker seiner Generation in Brasilien.

Während der letzten Jahre hat er mit einigen der wichtigsten Interpreten der brasilianischen Musik wie Egberto Gismonti, Hermeto Pascoal, Toninho Horta, André Mehmari und Sérgio Santos zusammen gespielt und aufgenommen. Darüber hinaus gaber er mit einigen der führenden Gruppen zeitgenössischer Instrumentalmusik aus Minas Gerais wie Misturada, dem Mauro Rodrigues Quartett, dem Rafael Martini Sextett und dem Alexandre Andrés Quartet Konzerte in ganz Brasilien und im Ausland.

AMOY RIBAS – PERCUSSION

Der Perkussionist, Komponist und Musikforscher Amoy Ribas wurde in Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens, geboren und hat in Indien und Europa gelebt. Die Bandbreite an musikalischen Stilen und klanglichen Möglichkeiten, die Amoy Ribas beherrscht, ist schier unüberschaubar. Ribas geht mit seiner Suche nach neuen Klängen weit über das Konzept der Perkussion als Begleitung hinaus. 

Im Laufe seiner Karrierre nahm er er an verschiedenen wichtigen Festivals wie dem Jazzrally, Traumzeit (Deutschland), Festival Del Caribe (Kuba), La Paz Festjazz (Bolivien), Tudo é Jazz und dem BMW Jazz Festival (Brasilien) teil. Er tourte außerdem durch die USA, Frankreich, Deutschland, Israel, Palästina, Tunesien, Argelien, Dominikanische Republik, Puerto Rico, Schweden, Finnland und Dänemark. Er spielte mit Weltstars wie Richard Galliano, Marco Pereira, Hamilton de Holanda, Hermeto Pascoal, Gilson Peranzzetta, Guinga und Jacques Morellenbaum.

Künstler/Besetzung

Rosani Reis 
Gesang

Pedro «Trigo» Santana 
Bass

Amoy Ribas 
Perkusssion

Noah Reis-Ramma 
Klavier 

Anette Maiburg 
Flöte

Florian Gerhards 
Trompete

La Fiesta

La Fiesta

Spanische Klänge im Schloss von Klassik bis Flamenco

Kompositionen von Isaac Albéniz, Manuel de Falla, Paco de Lucia, Chick Corea u.a.

Das heutige Konzert „La Fiesta“ am 26.8. um 17 Uhr wird Open-Air im Innenhof von Schloss Dyck stattfinden. Bitte denken Sie an entsprechende Kleidung. Schönwetterkarten sind an der Abendkasse noch verfügbar. Wir freuen uns auf ein schönes Sommerkonzert!

Termin:
So, 26. August 2018

17:00 Uhr

Kartenpreise:
25€/15€

Spielstätte:
Schloss Dyck, Jüchen

Spanien ist ein Mythos!

Seit Jahrhunderten hat die europäische Kunst an einer Vorstellung des Landes mit glutäugigen Señoritas, stolzen Caballeros, Stierkämpfen und Gitarrenklängen gestrickt, die nur wenig mit der Realität einer von verschiedenen Sprachen und Kulturen geprägten Region zu tun hat. Musikalisch gewürzt wurde diese Spanien-Fantasie mit dem Flamenco.

Nicht nur spanische Komponisten nutzten das Genre, als sie im 19. und 20. Jahrhundert eine spezifisch spanische Klassik vorschlugen. Bizet, Ravel und sogar russische Komponisten gebrauchten den Flamenco gleichermaßen, um exotische Tableaux zu malen, die die Bedeutung und die Wurzeln dieser Kunstform in den Hintergrund drängten. Denn der Flamenco ist weder die Folklore Spaniens noch Andalusiens. Sie ist die Musik der Gitanos und das lebendige Zeugnis ihrer tief in Europa verwurzelten Kultur, die eigenen Traditionen und Regeln folgt. Ihr Maßstab ist nicht der Schönklang einer Stimme oder die Notenkenntnis eines Gitarristen, sondern das, was die Gitanos „Duende“ nennen: der Geist und das Feuer, das den Flamenco-Künstler verbrennt. 

Den vielfältigen Beziehungen zwischen Klassik und Flamenco spürt das von Anette Maiburg konzipierte Programm «La Fiesta» nach, in dem die Flötistin mit klassischem Klangsinn und stilistischer Flexibilität neues Licht auf ganz unterschiedliche Stücke wirft.

Werke klassischer Komponisten wie Issac Albéniz oder Manuel de Falla erklingen in reizvollem Dialog zwischen klassischer Gitarre und dem virtuosen Kastagnetten-Spiel von Friederike von Krosigk, die als Virtuosin ihres Instruments gilt.

Mit der funkensprühenden Leidenschaft von Paco de Lucias «Fuente y caudal» tritt dann einer der bedeutendsten Flamenco-Gitarristen in den Vordergrund, der seine Musik mit Elementen aus Jazz und Klassik erweiterte.

Zu den Einflüssen, die im 20. Jahrhundert ebenfalls auf den Flamenco wirkten, gehört die Musik der ehemaligen spanischen Kolonien. Offensichtlich wird das etwa bei Stücken von Omar Acosta und Juan Lama: sie setzen auf den Rhythmus des Cajóns, der ursprünglich von afrikanischen Sklaven in Lateinamerika entwickelt wurde.

Und wenn am Ende Chick Coreas «La Fiesta» erklingt, wird deutlich, dass der Flamenco nicht nur die Klassik inspirierte, sondern seine Spuren auch im Jazz hinterlassen hat.

Text: Dr. Michael Vogt

Programmidee: Anette Maiburg

Künstlerbiografien:

ANETTE MAIBURG - KÜNSTLERISCHE LEITUNG/FLÖTE

Die ECHO-Klassik-Preisträgerin Anette Maiburg ist eine Flötistin mit vielen Facetten. Jenseits ihrer fundierten klassischen Ausbildung, ihrer Tätigkeit als gefragte Solistin, Orchester- und Kammermusikerin ist Anette Maiburg als feinsinnige Musikforscherin immer auf der Suche nach neuen musikalischen Wegen. Die weltoffene Musikerin lässt sich von den Musiktraditionen verschiedenster Kulturen inspirieren und entwickelt eigene Projekte. So entstehen in Zusammenarbeit mit internationalen Spitzenmusikern unterschiedlicherGenres faszinierende Dialoge zwischen klassischer Musik und anderen Musikwelten. Als Künstlerische Leiterindes Niederrhein Musikfestivals hat sie mit der «Classica»-CD- und Konzertreihe die Musikwelten Kubas, Argentiniens, Venezuelas, Spaniens, Frankreichs und Brasiliens mit klassischem Klangsinn neu interpretiert. Maiburg entwickelt überraschende Konzertprogramme mit renommierten Chansonniers, Tänzern, Malern und Schauspielern. Darüber hinaus inspiriert sie zeitgenössische Komponisten dazu, das Flötenrepertoire mit anspruchsvollen neuen Werken zu bereichern, die sich als Ersteinspielungen in ihrer umfangreichen Diskographie wiederfinden. Nachdem sie an den Hochschulen Köln und Lübeck als Dozentin tätig war, ist es ihr heute ein zentrales Anliegen, ihre Erfahrungen in Meisterkursen an den künstlerischen Nachwuchs weiterzugeben. In Projekten wie „Ein Klang – Klassische Musik & Graffiti Art“ verbindet sie Live-Musik mit bildender Kunst und begeistert damit Jugendliche für die Klassik.

FRIEDERIKE VON KROSIGK - KASTAGNETTEN

Sie wird als Kastagnettenwunder bezeichnet, ist auf den großen Bühnen zu Hause und mit weiteren Kollegen und Verbündeten das Schloss Hohenerxleben bei Staßfurt zu einem Kulturort aufgebaut. Von Krisigk absolvierte ein Tanz-, Gesangs- und Theaterstudium in Berlin, Detmold und Spanien. Seit 1996 spielt sie als Solistin Kastagnetten zu klassischer Musik, Weltmusik und Jazz. Sie arbeitete u. a. mit Norman Shetler, dem Gewandhausquartett Leipzig, der Akademie für Alte Musik Berlin, den Brandenburger Symphonikern und der Jungen Philharmonie Venezuela unter Gustavo Dudamel zusammen. Sie tourte durch ganz Deutschland (u. a. Staatsoper Hannover, Gewandhaus zu Leipzig, Gasteig München, Nicolai-Saal Potsdam) Spanien, Holland, Italien, England und Wien. 2012 war sie beim europäischen TV-Sender arte zu Gast. Krosigk leitet die Bühne des Ensembles Theatrum für Theater und Konzert im Schloss Hohenerxleben/Sachsen Anhalt. Die Theater-Produktionen ihres Ensembles, insbesondere Theater in Kirchen, sind in ganz Deutschland und der Schweiz gefragt.

MIRCEA GOGONCEA - GITARRE

Wurde vor 25 Jahren in Bukarest, Rumänien geboren. Als derzeit meistausgezeichneter, klassischer Gitarrist der Welt trat er bereits in über 350 Konzerten, Radio- und Fernsehsendungen in fünf Kontinenten auf. Seit 2009 wohnt er in Düsseldorf, wo er sein Bachelor-, Master- und Konzertexamenstudium bei Prof. Joaquín Clerch abschloss. Gleichzeitig studierte er von 2013 bis 2017 an der Royal Academy of Music in London, wo er zwei weitere Studiengänge mit Auszeichnung vollendete. Zusätzlich zu seinen Solo-Konzeptkonzerten tritt er häufig als Teil innovativer kammermusikalischer Besetzungen und mit Orchesterbegleitung auf. Er moderiert seine Konzerte gerne in einer der fünf Sprachen, die er auf Muttersprachler-Niveau beherrscht, und pflegt ein aktives Profil in den sozialen Medien.

JUAN LAMA - FLAMENCOGITARRE

wurde als Sohn eines andalusischen Einwanderers in Herne geboren. Bevor er mit fünfzehn Jahren seine Leidenschaft für die Gitarre entdeckte, galt seine Faszination dem Tanz, den er bei Prof. Alberto Alarcón erlernte. Später begleitete er auch Alarcóns Tanzunterricht auf der Gitarre. Sein Vater war sein erster Lehrer. Juan Lama komponiert seine Musik und schreibt seine Texte selbst und ist einer der begnadetsten und schillerndsten Flamencogitarristen in Deutschland.

SASCHA TOSCANO RUIZ - CAJÓN

wurde 1990 in Würselen geboren. Er begeisterte sich schon in jungen Jahren für Musik und insbesondere für Perkussionsinstrumente. Der Musiker mit spanischen und ecuadorianischen Wurzeln stellte sein musikalisches Können und vor allem sein Rhythmusgefühl in diversen Projekten mit Schwerpunkten wie Flamenco, Latin & Salsa sowie Weltmusik unter Beweis. Heute blickt er auf zahlreiche, erfolgreiche Konzerte im In- und Ausland zurück. Auf der Bühne spielt Sascha Toscano Ruiz neben dem Cajón weitere, überwiegend perkussive Instrumente und rundet das Flamencoprogramm gekonnt ab.

Künstler/Besetzung

ANETTE MAIBURG
FLÖTE

FRIEDERIKE VON KROSIGK
KASTAGNETTEN

MIRCEA GOGONCEA
GITARRE

JUAN LAMA
FLAMENCOGITARRE

SASCHA TOSCANO RUIZ
CAJÓN