La Fiesta

Spanische Klänge im Schloss von Klassik bis Flamenco

Kompositionen von Isaac Albéniz, Manuel de Falla, Paco de Lucia, Chick Corea u.a.

Das heutige Konzert „La Fiesta“ am 26.8. um 17 Uhr wird Open-Air im Innenhof von Schloss Dyck stattfinden. Bitte denken Sie an entsprechende Kleidung. Schönwetterkarten sind an der Abendkasse noch verfügbar. Wir freuen uns auf ein schönes Sommerkonzert!

Termin:
So, 26. August 2018

17:00 Uhr

Kartenpreise:
25€/15€

Spielstätte:
Schloss Dyck, Jüchen

Spanien ist ein Mythos!

Seit Jahrhunderten hat die europäische Kunst an einer Vorstellung des Landes mit glutäugigen Señoritas, stolzen Caballeros, Stierkämpfen und Gitarrenklängen gestrickt, die nur wenig mit der Realität einer von verschiedenen Sprachen und Kulturen geprägten Region zu tun hat. Musikalisch gewürzt wurde diese Spanien-Fantasie mit dem Flamenco.

Nicht nur spanische Komponisten nutzten das Genre, als sie im 19. und 20. Jahrhundert eine spezifisch spanische Klassik vorschlugen. Bizet, Ravel und sogar russische Komponisten gebrauchten den Flamenco gleichermaßen, um exotische Tableaux zu malen, die die Bedeutung und die Wurzeln dieser Kunstform in den Hintergrund drängten. Denn der Flamenco ist weder die Folklore Spaniens noch Andalusiens. Sie ist die Musik der Gitanos und das lebendige Zeugnis ihrer tief in Europa verwurzelten Kultur, die eigenen Traditionen und Regeln folgt. Ihr Maßstab ist nicht der Schönklang einer Stimme oder die Notenkenntnis eines Gitarristen, sondern das, was die Gitanos „Duende“ nennen: der Geist und das Feuer, das den Flamenco-Künstler verbrennt. 

Den vielfältigen Beziehungen zwischen Klassik und Flamenco spürt das von Anette Maiburg konzipierte Programm «La Fiesta» nach, in dem die Flötistin mit klassischem Klangsinn und stilistischer Flexibilität neues Licht auf ganz unterschiedliche Stücke wirft.

Werke klassischer Komponisten wie Issac Albéniz oder Manuel de Falla erklingen in reizvollem Dialog zwischen klassischer Gitarre und dem virtuosen Kastagnetten-Spiel von Friederike von Krosigk, die als Virtuosin ihres Instruments gilt.

Mit der funkensprühenden Leidenschaft von Paco de Lucias «Fuente y caudal» tritt dann einer der bedeutendsten Flamenco-Gitarristen in den Vordergrund, der seine Musik mit Elementen aus Jazz und Klassik erweiterte.

Zu den Einflüssen, die im 20. Jahrhundert ebenfalls auf den Flamenco wirkten, gehört die Musik der ehemaligen spanischen Kolonien. Offensichtlich wird das etwa bei Stücken von Omar Acosta und Juan Lama: sie setzen auf den Rhythmus des Cajóns, der ursprünglich von afrikanischen Sklaven in Lateinamerika entwickelt wurde.

Und wenn am Ende Chick Coreas «La Fiesta» erklingt, wird deutlich, dass der Flamenco nicht nur die Klassik inspirierte, sondern seine Spuren auch im Jazz hinterlassen hat.

Text: Dr. Michael Vogt

Programmidee: Anette Maiburg

Künstlerbiografien:

ANETTE MAIBURG - KÜNSTLERISCHE LEITUNG/FLÖTE

Die ECHO-Klassik-Preisträgerin Anette Maiburg ist eine Flötistin mit vielen Facetten. Jenseits ihrer fundierten klassischen Ausbildung, ihrer Tätigkeit als gefragte Solistin, Orchester- und Kammermusikerin ist Anette Maiburg als feinsinnige Musikforscherin immer auf der Suche nach neuen musikalischen Wegen. Die weltoffene Musikerin lässt sich von den Musiktraditionen verschiedenster Kulturen inspirieren und entwickelt eigene Projekte. So entstehen in Zusammenarbeit mit internationalen Spitzenmusikern unterschiedlicherGenres faszinierende Dialoge zwischen klassischer Musik und anderen Musikwelten. Als Künstlerische Leiterindes Niederrhein Musikfestivals hat sie mit der «Classica»-CD- und Konzertreihe die Musikwelten Kubas, Argentiniens, Venezuelas, Spaniens, Frankreichs und Brasiliens mit klassischem Klangsinn neu interpretiert. Maiburg entwickelt überraschende Konzertprogramme mit renommierten Chansonniers, Tänzern, Malern und Schauspielern. Darüber hinaus inspiriert sie zeitgenössische Komponisten dazu, das Flötenrepertoire mit anspruchsvollen neuen Werken zu bereichern, die sich als Ersteinspielungen in ihrer umfangreichen Diskographie wiederfinden. Nachdem sie an den Hochschulen Köln und Lübeck als Dozentin tätig war, ist es ihr heute ein zentrales Anliegen, ihre Erfahrungen in Meisterkursen an den künstlerischen Nachwuchs weiterzugeben. In Projekten wie „Ein Klang – Klassische Musik & Graffiti Art“ verbindet sie Live-Musik mit bildender Kunst und begeistert damit Jugendliche für die Klassik.

FRIEDERIKE VON KROSIGK - KASTAGNETTEN

Sie wird als Kastagnettenwunder bezeichnet, ist auf den großen Bühnen zu Hause und mit weiteren Kollegen und Verbündeten das Schloss Hohenerxleben bei Staßfurt zu einem Kulturort aufgebaut. Von Krisigk absolvierte ein Tanz-, Gesangs- und Theaterstudium in Berlin, Detmold und Spanien. Seit 1996 spielt sie als Solistin Kastagnetten zu klassischer Musik, Weltmusik und Jazz. Sie arbeitete u. a. mit Norman Shetler, dem Gewandhausquartett Leipzig, der Akademie für Alte Musik Berlin, den Brandenburger Symphonikern und der Jungen Philharmonie Venezuela unter Gustavo Dudamel zusammen. Sie tourte durch ganz Deutschland (u. a. Staatsoper Hannover, Gewandhaus zu Leipzig, Gasteig München, Nicolai-Saal Potsdam) Spanien, Holland, Italien, England und Wien. 2012 war sie beim europäischen TV-Sender arte zu Gast. Krosigk leitet die Bühne des Ensembles Theatrum für Theater und Konzert im Schloss Hohenerxleben/Sachsen Anhalt. Die Theater-Produktionen ihres Ensembles, insbesondere Theater in Kirchen, sind in ganz Deutschland und der Schweiz gefragt.

MIRCEA GOGONCEA - GITARRE

Wurde vor 25 Jahren in Bukarest, Rumänien geboren. Als derzeit meistausgezeichneter, klassischer Gitarrist der Welt trat er bereits in über 350 Konzerten, Radio- und Fernsehsendungen in fünf Kontinenten auf. Seit 2009 wohnt er in Düsseldorf, wo er sein Bachelor-, Master- und Konzertexamenstudium bei Prof. Joaquín Clerch abschloss. Gleichzeitig studierte er von 2013 bis 2017 an der Royal Academy of Music in London, wo er zwei weitere Studiengänge mit Auszeichnung vollendete. Zusätzlich zu seinen Solo-Konzeptkonzerten tritt er häufig als Teil innovativer kammermusikalischer Besetzungen und mit Orchesterbegleitung auf. Er moderiert seine Konzerte gerne in einer der fünf Sprachen, die er auf Muttersprachler-Niveau beherrscht, und pflegt ein aktives Profil in den sozialen Medien.

JUAN LAMA - FLAMENCOGITARRE

wurde als Sohn eines andalusischen Einwanderers in Herne geboren. Bevor er mit fünfzehn Jahren seine Leidenschaft für die Gitarre entdeckte, galt seine Faszination dem Tanz, den er bei Prof. Alberto Alarcón erlernte. Später begleitete er auch Alarcóns Tanzunterricht auf der Gitarre. Sein Vater war sein erster Lehrer. Juan Lama komponiert seine Musik und schreibt seine Texte selbst und ist einer der begnadetsten und schillerndsten Flamencogitarristen in Deutschland.

SASCHA TOSCANO RUIZ - CAJÓN

wurde 1990 in Würselen geboren. Er begeisterte sich schon in jungen Jahren für Musik und insbesondere für Perkussionsinstrumente. Der Musiker mit spanischen und ecuadorianischen Wurzeln stellte sein musikalisches Können und vor allem sein Rhythmusgefühl in diversen Projekten mit Schwerpunkten wie Flamenco, Latin & Salsa sowie Weltmusik unter Beweis. Heute blickt er auf zahlreiche, erfolgreiche Konzerte im In- und Ausland zurück. Auf der Bühne spielt Sascha Toscano Ruiz neben dem Cajón weitere, überwiegend perkussive Instrumente und rundet das Flamencoprogramm gekonnt ab.

Künstler/Besetzung

ANETTE MAIBURG
FLÖTE

FRIEDERIKE VON KROSIGK
KASTAGNETTEN

MIRCEA GOGONCEA
GITARRE

JUAN LAMA
FLAMENCOGITARRE

SASCHA TOSCANO RUIZ
CAJÓN