Harfe pur

Klangbilder aus der Natur

Kompositionen von Marcel Tournier, Robert Schumann, Franz Liszt, Claude Debussy u.a.

Termin:
Fr, 21. September 2018

19:00 Uhr

Kartenpreise:
25€/15€

Spielstätte:
Kirche Wickrathberg,
Mönchengladbach

Nicht nur himmlische Wonnen und ätherische Feenreiche gelten als Spezialität der Harfe. Mit ihrer Eignung zu subtiler Impressionsmalerei inspirierte die Harfe Komponisten immer wieder auch zu schillernden Naturbeschreibungen.

Die Ausdruckspalette des Instruments wurde im 20. Jahrhundert entscheidend durch Harfenisten wie Marcel Tournier erweitert. Der imaginative und plastische Harfenstil Tourniers wird in seiner Komposition «La Volière magique» (Die magische Voliere) deutlich, in der er einen ganzen Chor zauberhafter Vogelstimmen beschwört.

Das Schillern und Glitzern unaufhörlich fließender Quellen werden bei Tournier («Vers la source dans le bois» / «Zur Waldquelle hin») und Alphonse Hasselmans («La source» / «Die Quelle») zum Thema. Wasser prägt auch das sehnsuchtsvolle «Le jardin mouillé» («Der feuchte Garten») des Versailler Komponisten Jacques de la Presle. Ende des 19. Jahrhunderts machte Henriette Renié als Harfenistin Furore. Eine Ahnung ihrer phänomenalen Fähigkeiten, mit denen sie zeitgenössische Komponisten wie Claude Debussy zu Harfenkompositionen inspirierte, vermittelt Reniés «Ballade fantastique».

Debussys «Suite bergamasque» entstand zwar für das Klavier, kann aber vortrefflich mit den Klangmöglichkeiten der Harfe ausleuchtet werden. Ebenfalls ursprünglich nicht für Harfe sind Louis-Claude Daquins Hommage an den charakteristischen Kuckucksruf («Le coucou») oder «Die Lerche» von Michail Glinka. In diesem Kunstlied zeigt der Vater der russischen Romantik das aus Himmelshöhen erklingende Jubeln des Singvogels als Sinnbild menschlicher Sehnsucht.

Robert Schumann schuf mit «Vogel als Prophet» eines seiner rätselhaftesten Klavierstücke, in denen er seelische Tiefen und musikalische Grenzbereiche auslotet. Ebenfalls geheimnisvoll, doch vor allem virtuos ist der Gesang der Nachtigall in Franz Liszts Klavierkomposition «Le rossignol». Jean-Philippe Rameau lässt sich in seinem Cembalo-Stück «Le rappel des oiseaux» («Versammlung der Vögel») zu tänzerisch-barocker Prachtentfaltung inspirieren.

Den brillanten Abschluss des Programms bildet mit Carlos Salzedos «Ballade» wieder ein für die Harfe komponiertes Werk, in dem sich die große Virtuosität dieses bedeutenden französischen Harfenisten entlädt.

Text: Dr. Michael Vogt

Künstlerbiografien:

EMMANUEL CEYSSON - HARFE

wurde 1984 in Oulins (Frankreich) geboren. Er besuchte zunächst das Konservatorium in Lyon und studierte anschließend am Pariser Conservatoire bei Isabelle Moretti. Dort errang er 2005 nicht nur das «Diplome de Formation Supérieure», sondern auch den «Premier Prix» als Arrangeur. Drei große Wettbewerbserfolge begründeten seine Karriere: Bereits 2004 hatte er die Goldmedaille beim Internationalen Harfenwettbewerb in Bloomington, Indiana, gewonnen. 2006 wurde er für die «Young Concert Artists» ausgewählt, und 2009 war er schließlich Erster Preisträger beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. 2005 gab Emmanuel Ceysson sein Debüt in der Londoner Wigmore Hall, weitere Konzerte unter anderem für BBC Radio folgten. Im selben Jahr gab der aufstrebende Harfenist sein Pariser Konzertdebüt in der Salle Gaveau. Als Solist konzertierte er mit so renommierten Orchestern wie dem Orchestre de Basse Normandie und dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks und vielen anderen. Seit 2006 ist Emmanuel Ceysson Erster Soloharfenist im Orchester der Pariser Oper. Seit 2012 nimmt er exklusiv für das bekannte französische Label Naïve auf.

Im Oktober 2015 übernahm Emmanuel Ceysson die Position des Soloharfenisten der MET in New York.

Künstler/Besetzung

Emmanuel Ceysson
Harfe