Violoncello pur!

Erst seit einem Jahrhundert markieren Johann Sebastian Bachs sechs Suiten für Violoncello solo für jeden Cellisten den absoluten Repertoiregipfel. Der spanische Jahrhundertcellist Pablo Casals weckte die bis dahin eher als akademisch eingeordneten Werke aus ihrem Dornröschenschlaf. Sämtliche Suiten gehorchen in der Satzfolge einem festen Schema – mit einem eröffnenden Präludium, auf das dann die französischen Modetänze Allemande – Courante - Sarabande und Gigue folgen. Und vor den Schlusssatz hat Bach stets eine Art Galanterien-Paar gesetzt – wie im Fall der Suite Nr. 3 in C-Dur für Violoncello solo BWV 1009 zwei Bourrées. Zudem offenbart sich in dieser majestätisch daherkommenden Suite ein wahrer Kosmos an melodisch-thematischen Einfällen und technisch anspruchsvollen Herausforderungen, wie ihn nur ein Bach formen konnte.
Heute haben Cellisten eine reiche Auswahl, um neben den Bach Suiten, ein Solorecital mit wichtigen Werken zu gestalten. Der ungarische Komponist Zoltan Kodaly spielte selber Violine, Viola und Klavier, das Violoncello war aber sein Lieblingsinstrument. 1915 komponierte er seine außerordentliche Sonate für Violoncello solo op. 8. Zusammen mit seinem Landsmann Bélà Bartok „erforschte“ Kodaly ab 1910 die Musik seiner Heimat. Er zeichnete mit dem Edison Phonographen Lieder auf oder notierte die Gesänge direkt auf Notenpapier. Die ungarischen Einfärbungen sind unüberhörbar in der Komposition. Die Uraufführung der Solosonate erfolgte aufgrund des ersten Weltkrieges erst 1918 in Budapest, die Noten wurden ab 1921 in der Universal Edition in Wien verlegt. Das von Kodaly in dreisätziger Sonatenform verfasste Werk, entwickelt sich sehr frei. Für Ihre Zeit war die Sonate revolutionär, insbesondere im dritten Satz entwirft Kodaly ganz neue Klänge für das Instrument. Die Sonate ist ein grandioses überaus virtuoses Werk, an der sich heute jeder große Cellist messen lassen muss.
Guido Schiefen — Violoncello
Solowerke von Johann Sebastian Bach und Zoltan Kodaly




kam in Puerto La Cruz/Venezuela zur Welt und lebt seit 1991 in Deutschland. Studium an der Ruhr-Universität Bochum. Parallel dazu entwickelte er seine Cuatro-Spieltechnik und eigene Kompositionen venezolanischer Instrumentalmusik. Reiche Harmonik und komplizierte rhythmische Formen kennzeichnen seine Musik. Er spielt regelmäßig mit renommierten Interpreten venezolanischer Musik wie Cristóbal Soto, Ricardo Sandoval, Marco Granados und Aquiles Báez. 2007 gründete er gemeinsam mit dem Flötisten Efraín Oscher (ECHO Klassik 2011) das Ensemble „El Cruzao“. Uraufführung der „Suite venezolana Nr. 1“ für Streichquartett 2011 an der Deutschen Oper Berlin. Cruz Marín ist regelmäßiger Gast bei „Bolívar Soloists“ und dem Berliner „Nuevo Mundo Chamber Orchestra“. Zusammen mit der Sopranistin Barbara Felicitas Marín gründete er 2011 das Ensemble „Salón Latino“, das sich Salonmusik lateinamerikanischer Prägung widmet.
ist Konzertmeister des Simon Bolivar Symphonieorchester und hat als Solist mit den bekannten Orchestern Südamerikas zusammengespielt. Sergio Bernal widmete ihm ein Solokonzert, welches das Lied „El tamarindo“ variiert und dessen Weltpremiere ein internationaler Erfolg v. a. in den USA war. Er wird auf internationale Festivals in ganz Südamerika aber auch in Spanien, Deutschland, England und den USA eingeladen. Er unterrichtet am Simon Bolivar Konservatorium und engagiert sich für die UNESCO und OAS indem er Jugendorchester in Honduras, Mexiko, Paraguay, Guatemala und Puerto Rico gründete und ist im musikalischen Leitungsteam des Jugendorchesters der Andenstaaten C. A. F.
Roberto Koch kam in Caracas / Venezuela zur Welt. Er ist einer der vielseitigsten Kontrabassisten Venezuelas und mit den wichtigsten Musikern und Ensembles Venezuelas zusammen. So hat er gearbeitet mit Aldemaro Romero, Simón Díaz, Aquiles Báez, u. a.. Bei mehr als 50 Einspielungen war er mit seinem Kontrabass beteiligt, zuletzt mit den weltberühmten Solotrompeter des Simon Bolivar Symphonieorchesters Francisco „Pacho“ Flores. In der Jazzwelt ist er ebenso zu Hause und spielte mit venezolanischen Jazz-Musikern (Roberto Quintero, Alfredo Najanjo, etc.) als auch mit weltweit bekannten Künstlern wie Paquito D’Rivera, Dave Samuels, Edward Simon, etc. gespielt. Als Pädagoge ist er auf internationaler Ebene am Berklee College of Music (USA) und an der Universität zu Tokyo (Japan) erfolgreich.
begann ihre Karriere als Flötistin beim Philharmonischen Orchester Hagen, Tourneen und Einspielungen mit den Bamberger Symphonikern, dem WDR Rundfunksymphonieorchester und dem Orchester der Beethovenhalle Bonn folgten. Dazu kam eine Lehrtätigkeit an den Musikhochschulen Köln und Lübeck an denen sie Soloklassen unterrichtete. Mit dem Label Dabringhaus und Grimm hat sie 2008 die CLASSICA-Reihe ins Leben gerufen. Für die Debüt CD ‚Classica Cubana‘ erhielt sie den ECHO-Klassik 2009 in der Dresdener Semper Oper. Mit den nun vier vorliegenden »Classica« CDs hat sie sich als Flötistin ein ganz eigenes Profil und Repertoire geschaffen. Sie wurde zu wichtigen deutschen Festivals, wie Rheingau Musikfestival, Weilburger Schlosskonzerte, Moselfestspiele u. a. eingeladen, und leitet regelmäßig Meisterkurse. Seit 2005 hat sie die künstlerische Leitung des Internationalen Niederrhein Musikfestivals inne.
wurde vor 25 Jahren in Bukarest, Rumänien geboren. Er gehört zu den meistausgezeichneten klassischen Gitarristen der Welt und trat bereits in über 350 Konzerten, Radio- und Fernsehsendungen auf. Seit 2009 wohnt er in Düsseldorf und studierte dort Bachelor-, Master- und Konzertexamensstudium bei Prof. Joaquín Clerch. Parallel studierte er von 2013 - 2017 an der Royal Academy of Music in London, wo er zwei weitere Studiengänge mit Auszeichnung vollendete. Zusätzlich zu seinen Solo-Konzeptkonzerten tritt er häufig als Teil innovativer kammermusikalischer Besetzungen und mit Orchesterbegleitung auf.